Spinnenfauna Deutschlands

Die Spinnenfauna Deutschlands umfasst 992 etablierte Taxa nach der Roten Liste und Gesamtartenliste von 2016, plus wenige seither neu nachgewiesene und einige nicht sicher etablierte Arten. In der Deutschland-Liste von araneae Version 09.2020 stehen 1013 Arten und Unterarten. Das sind 2 % der weltweit bekannten und 21 % der europäischen Spinnentaxa.

In Deutschland hat die Erforschung der Spinnenfauna eine lange Tradition. Heute sind die Wissenschaftler weltweit vernetzt. Sie betreiben und nutzen zahlreiche Online-Angebote wie Checklisten, Literaturdatenbanken, den World Spider Catalog und den Online-Bestimmungsschlüssel araneae und bewegen sich so in einer Virtuellen Forschungsumgebung Arachnologie.  

Arachnologische Gesellschaft

Die Arachnologische Gesellschaft ist ein deutscher Verein zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs zu Taxonomie, Biologie und Ökologie der Spinnentiere Mitteleuropas. Die Gesellschaft gibt die wissenschaftliche Zeitschrift Arachnologische Mitteilungen heraus, bietet mit Forum und Wiki eine Anlaufstelle für alle arachnologisch Interessierten, sammelt und präsentiert Nachweise im Atlas der Spinnentiere Mitteleuropas und mobilisiert ökologische Daten zu Spinnen in Deutschland über dieses Portal.

Naturkundemuseen

in Deutschland mit arachnologischen Datensammlungen, wie z.B. das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) und das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS) funktionieren als Knoten im Europäischen Arachnologischen Netzwerk. Sie beliefern dieses Portal mit ökologischen Daten zu Spinnen und gewährleisten als öffentliche Institutionen und Datenrepositorien mit ihrer Infrastruktur die dauerhafte Datenhaltung.

Ökologie der Spinnen

Spinnen haben alle terrestrischen Lebensräume der Erde arten- und individuenreich besiedelt. Weltweit verzehren geschätzte 25 Millionen Tonnen an Spinnen rund 400-800 Millionen Tonnen tierische Nahrung pro Jahr (Nyffeler & Birkhofer 2017). Unter anderem leisten sie damit einen erheblichen Beitrag zur natürlichen Schädlingsbekämpfung in Agrarökosystemen. Viele Arten haben besondere Ansprüche und reagieren schnell auf Veränderungen ihres Lebensraums, wodurch sich Artenspektren verändern. Bei ausreichender Kenntnis der Ansprüche einzelner Arten und der charakteristischen Zönosen verschiedener Lebensraumtypen in ihren Naturräumen können Spinnen für die naturschutzfachliche Bewertung von Prozessen, Standorten oder Landschaften herangezogen werden.

ARAMOB Projektmitglieder

Das ursprüngliche Projekt ARAMOB "Semantische Anreicherung und Mobilisierung von Daten netzbasierter Repositorien für Taxonomie und Ökologie" wurde im Rahmen des LIS Infrastrukturprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 2017 bis 2019 gefördert (HO 4733/2-1, HO 4727/4-1, RO 2667/1-1, TR 290/9-1). An ihm waren die folgenden Institutionen beteiligt. Mehr zum Projekt und zum Team ...